Ausbildung - Theorieprüfung
Inhalt
Die Theorieprüfung für die private Pilotenlizenz markiert einen entscheidenden Schritt auf Deinem Weg zur Erlangung der Privatpilotenlizenz. Angehende Piloten müssen ein breites Spektrum an Luftfahrtthemen verstehen, um diese Prüfung erfolgreich zu bestehen.
Die Theorieprüfung findet an, von der Luftfahrtbehörde zugelassenen Prüfungsorten, statt. Erkundige Dich bei dem für Dich zuständiger Landesluftfahrtbehörde.
Zusätzlich zur Theorieprüfung benötigt Du ein Sprechfunkzeugnis in deutscher (BZF II) oder in deutscher und englischer Sprache (BZF I). Dieses benötigst Du spätestens für die Solo-Flüge. Für das Sprechfunkzeugnis musst Du ebenfalls eine Theorie- und Praxisprüfung bestehen. Da sich die theoretischen Inhalte stark mit der Theorieprüfung in der PPL-Ausbildung decken, bietet es sich an, beides parallel zu absolvieren, die Behörden bieten eine Kombi-Prüfung an.
Die Theorieprüfung ist somit ein umfassender Test, der sicherstellt, dass angehende Piloten über das notwendige Wissen in allen relevanten Bereichen verfügen, um sicher und verantwortungsbewusst in den Himmel zu steuern.
Wichtig
Du benötigst eine Empfehlung deiner Flugschule bzw. Verein
zur Absolvierung der Theorieprüfung. Diese bekommst du mittels eines internen Tests. I.d.R.
umfasst dieser genau den gleichen Inhalt wie die offizielle Prüfung - allerdings musst du
diesen internen Test mit 85% in jedem Fach bestehen.
Neben der Anmeldung und der Empfehlung
deiner Ausbildungsstätte geht ein Dokument oft völlig unter bei der Anmeldung der
theoretischen Prüfung. Das ist die Auskunft aus dem Fahreignungsregister des
Kraftfahrt-Bundesamtes. Dies kannst du eigenständig vor dem Prüfungstermin beantragen und
anschließend deiner Ausbildungsstätte geben.
Ausstellung und Prüfungstermin
müssen innerhalb von 6 Monaten liegen.
Prüfungsfragen
Es gibt zwei Fragenkataloge, welche die Fragen der theoretischen Prüfung beinhalten. Je nach
Bundesland wird einer der zwei Kataloge unterstützt.
Die folgenden Bundesländer
unterstützen den Fragenkatalog für die private Pilotenlizenz von Aircademy:
- Berlin / Brandenburg
- Bremen
- Hamburg
- Mecklenburg-Vorpommern
- Nordrhein-Westfalen (Düsseldorf und Münster)
- Sachsen-Anhalt
- Saarland
- Schleswig-Holstein
- Thüringen
Die restlichen Bundesländer werden ihre Prüfungen mithilfe von AviationExam bearbeiten.
Aktuell gibt es ca. 1500 veröffentlichte Fragen bei den o.g. Fragenkatalogen. Bedenke, dass dies
nur ca. 66% aller Fragen sind. Lerne nicht die Fragen auswendig, sondern verstehe die Gesamtthematik
in jedem Fach und versuche die Verbindungen herzustellen.
Ist das der Fall, ist das restliche
Drittel (33%) an unbekannten Fragen kein Problem mehr, sie ähneln sich sehr.
Die Theorieprüfung besteht aktuell aus neun Fächern. Diese müssen alle jeweils mit
min. 75% bestanden werden.
Solltest du die Kombiprüfung (Theorie- und
Sprechfunkprüfung) machen, musst du das Fach Kommunikation zu min. 75% bestanden haben, um zur
Sprechfunkprüfung zugelassen zu werden.
Prüfung/Dauer
Prüfungsfach |
Anzahl Fragen |
Maximale Bearbeitungszeit |
Luftrecht |
20 |
40 |
menschliches Leistungsvermögen |
12 |
24 |
Meteorologie |
20 |
40 |
Kommunikation |
12 |
24 |
Grundlagen des Fliegens |
12 |
24 |
betriebliche Verfahren |
12 |
24 |
Flugleistung und Flugplanung |
12 |
24 |
Allgemeine Luftfahrzeugkunde |
12 |
24 |
Navigation |
20 |
60 |
Gesamt |
132 |
4 Std. 44 Min |
Tipp:Man kann sich zur theoretischen Prüfung mit allen Fächern auf einmal anmelden oder einem Teil der Fächer. Es ist ebenfalls möglich in der Prüfung ein Fach nicht abzulegen und dies bei einem weiteren Termin zu erledigen. Allerdings ist es nicht möglich weitere Fächer zu bearbeiten, obwohl man für weniger angemeldet war. Empfehlung: Meldet euch auf jeden Fall für alle Fächer an, da die Wartezeiten auf Prüfungstermine recht lang sind (4-8 Wochen). Weniger bearbeiten geht immer.
Luftrecht
Das Fach Luftrecht ist ein wesentlicher Bestandteil der PPL(A) Ausbildung und vermittelt angehenden Piloten das notwendige Verständnis für die rechtlichen Rahmenbedingungen und Vorschriften im Luftverkehr. Das Luftrecht umfasst e Themen, die sich auf die Rechte, Pflichten und Verantwortlichkeiten von Piloten beziehen.
Hierzu gehören unter anderem die nationalen und internationalen Luftverkehrsregelungen, Luftfahrtgesetze, Fluglizenzen, Betriebsvorschriften und die Regelungen zur Flugsicherheit. Piloten lernen, wie sie mit Flugbeschränkungen, Luftraumklassen, Flugplatzverfahren und anderen luftrechtlichen Aspekten umgehen.
Das Ziel des Luftrechtsunterrichts ist es, Piloten mit dem notwendigen rechtlichen Know-how auszustatten, um sich sicher und rechtmäßig im Luftverkehrssystem zu bewegen. Ein fundiertes Verständnis des Luftrechts ist entscheidend, um sowohl die eigenen Rechte als Pilot als auch die Sicherheitsanforderungen im Luftverkehr zu respektieren und einzuhalten.
Menschliches Leistungsvermögen
Das Fach "Menschliches Leistungsvermögen" ist in der PPL(A) Ausbildung von zentraler Bedeutung, da es sich mit den physischen und psychologischen Aspekten der menschlichen Leistungsfähigkeit im Flugkontext befasst. Die Ausbildung zielt darauf ab, angehende Piloten für die Auswirkungen von menschlichem Verhalten und physiologischen Zuständen auf die Flugsicherheit zu sensibilisieren.
In diesem Fach lernen Piloten grundlegende Kenntnisse über Themen wie menschliche Wahrnehmung, Entscheidungsfindung, Stressbewältigung, Müdigkeit, Situationsbewusstsein und die Auswirkungen der Flugumgebung auf den Körper. Der Unterricht beinhaltet auch Informationen über die physiologischen Effekte von Höhe und Druckänderungen, um Piloten auf mögliche Auswirkungen auf ihre eigene Leistungsfähigkeit vorzubereiten.
Das Ziel ist es, dass Piloten ein Bewusstsein für ihre eigenen physischen und psychologischen Grenzen entwickeln, um sicher und effektiv im Cockpit agieren zu können. Dies trägt dazu bei, Unfälle aufgrund von menschlichen Faktoren zu minimieren und die Flugsicherheit zu erhöhen.
Meteorologie
Auch die Meteorologie spielt eine wesentliche Rolle, da sie das Verständnis der Wetterbedingungen und -phänomene für die Flugsicherheit und -planung vermittelt. Das Fach Meteorologie vermittelt angehenden Piloten das erforderliche Wissen, um Wetterinformationen zu interpretieren und flugrelevante Entscheidungen zu treffen.
Dazu gehören die Grundlagen der atmosphärischen Wissenschaften, Wolkenbildung, Luftmassen, Fronten, Turbulenzen und andere Wettererscheinungen. Piloten lernen, Wetterkarten zu lesen, METAR- und TAF-Berichte zu verstehen sowie die Bedeutung von SIGMETs und AIRMETs zu erfassen.
Ziel ist es, Piloten in die Lage zu versetzen, Wetterinformationen zu analysieren, um geeignete Flugrouten zu planen und sich auf unerwartete Wetterveränderungen einzustellen. Ein fundiertes Verständnis der Meteorologie trägt maßgeblich dazu bei, sicherheitsrelevante Entscheidungen während des Fluges zu treffen und potenzielle Gefahren zu erkennen.
Kommunikation
Das Fach "Kommunikation" konzentriert sich auf die effektive Verständigung im Luftfahrtkontext. Angehende Piloten lernen, wie sie sicher und klar mit anderen Piloten, Fluglotsen und bodenbasierten Einrichtungen kommunizieren.
Der Unterricht beinhaltet die Verwendung des internationalen Luftfahrtalphabets, um Buchstaben und Zahlen deutlich zu übermitteln. Piloten lernen auch, wie sie korrekte Radiopraktiken anwenden, um Funkfrequenzen effizient zu nutzen und Missverständnisse zu vermeiden. Die Schulung umfasst das Verständnis von Flugfunksprüchen, Standardphrasen und -prozeduren.
Ein Schwerpunkt liegt auf der Fähigkeit, klare und präzise Informationen zu senden und zu empfangen, insbesondere in Bezug auf Flugmanöver, Wetterbedingungen, Positionsberichte und Notsituationen. Die erfolgreiche Kommunikation ist entscheidend für die Flugsicherheit und trägt dazu bei, Klarheit und Ordnung im Luftverkehr zu gewährleisten.
Grundlagen des Fliegens
Das Fach "Grundlagen des Fliegens" vermittelt angehenden Piloten grundlegende Konzepte und Fähigkeiten, die für das sichere und effektive Fliegen erforderlich sind. In diesem Kurs lernen die Piloten die physikalischen Prinzipien des Fluges kennen, einschließlich der Aerodynamik, Kräfte, die auf ein Flugzeug wirken, und der Steuerung durch Flugsteuerflächen.
Die Ausbildung umfasst auch die Grundlagen der Flugleistung, Flugmanöver, Flugzeugführung und Navigation. Piloten entwickeln ein Verständnis für verschiedene Flugzustände, wie Start, Landung, Kurvenflug und Geradeausflug. Sie lernen, wie sie das Flugzeug sicher auf unterschiedlichen Flughöhen steuern können und entwickeln dabei ein Gefühl für die richtige Anwendung der Steuerungselemente.
Das Ziel des Fachs "Grundlagen des Fliegens" ist es, angehende Piloten mit dem notwendigen Wissen und den grundlegenden fliegerischen Fertigkeiten auszustatten, um ein Flugzeug sicher zu steuern und mögliche Flugmanöver erfolgreich durchzuführen.
Betriebliche Verfahren
Das Fach "Betriebliche Verfahren" befasst sich mit den betrieblichen Abläufen und Verfahren im Luftverkehr. Angehende Piloten erhalten Einblicke in organisatorische Aspekte des Flugbetriebs, Flugplatzverfahren, Betriebsvorschriften und die Zusammenarbeit mit Luftverkehrsdiensten.
Die Ausbildung umfasst Themen wie Flugplatzverfahren, Verkehrsregeln, Vorrangregelungen, Kommunikation mit Fluglotsen und anderen Flugzeugen sowie grundlegende Kenntnisse über den Flugbetrieb. Piloten lernen, wie sie effektiv mit Flugleitstellen, Bodenpersonal und anderen relevanten Akteuren kommunizieren und kooperieren können.
Ziel des Fachs ist es, angehende Piloten mit dem notwendigen Wissen über die betrieblichen Abläufe und Sicherheitsprotokolle im Luftverkehr vertraut zu machen. Dies trägt dazu bei, dass Piloten den Flugbetrieb sicher und effizient durchführen können und gleichzeitig alle geltenden Vorschriften und Bestimmungen beachten.
Flugleistung und Flugplanung
Das Fach "Flugleistung und Flugplanung" konzentriert sich auf die effiziente Planung und Durchführung von Flügen. Angehende Piloten erlernen grundlegende Konzepte der Flugleistung sowie Techniken zur sicheren und effektiven Planung von Flugrouten.
Die Ausbildung umfasst die Berechnung der Flugleistung unter verschiedenen Bedingungen, einschließlich Startgewicht, Höhenprofil, Geschwindigkeiten und Kraftstoffverbrauch. Piloten lernen, wie sie meteorologische Daten nutzen, um Flugrouten zu planen und potenzielle Wetterherausforderungen zu berücksichtigen.
Das Fach beinhaltet auch die Erstellung von Flugplänen unter Berücksichtigung von Luftraumklassen, Navigationspunkten, alternativen Flugplätzen und Notverfahren. Ziel ist es, Piloten die Fähigkeiten zu vermitteln, Flugmissionen sicher zu planen, Ressourcen zu optimieren und auf unvorhergesehene Umstände angemessen zu reagieren, um die Flugsicherheit zu gewährleisten.
Allgemeine Luftfahrzeugkunde
Das Fach "Allgemeine Luftfahrzeugkunde" vermittelt angehenden Piloten ein grundlegendes Verständnis für die verschiedenen Aspekte und Komponenten von Luftfahrzeugen. Ziel ist es, dass die Piloten ein umfassendes Wissen über die Struktur, Systeme und Leistungsfähigkeiten von Flugzeugen entwickeln.
Die Ausbildung deckt Themen wie die Aerodynamik, Konstruktion, Avionik, Triebwerke und Steuerungssysteme von Luftfahrzeugen ab. Piloten lernen, wie Flugzeuge aufgebaut sind, wie sie funktionieren und wie verschiedene Systeme miteinander interagieren. Dies schließt auch das Verständnis von Gewichts- und Balanceberechnungen sowie den Einfluss von Ladung auf die Flugleistung ein.
Die Kenntnisse in der Allgemeinen Luftfahrzeugkunde sind entscheidend, um als Pilot sicher mit dem Flugzeug umgehen zu können. Dies umfasst das Erkennen von potenziellen Problemen, das Verstehen der Flugzeugleistung in verschiedenen Flugzuständen und die Fähigkeit, während des Fluges auf unvorhergesehene Situationen angemessen zu reagieren.
Navigation
Das Fach Navigation umfasst die Kenntnisse und Fertigkeiten, die erforderlich sind, um ein Luftfahrzeug sicher und effizient von einem Punkt zum anderen zu führen. Während der PPLA-Ausbildung werden angehende Piloten in verschiedenen Aspekten der Navigation geschult.
Dies beinhaltet die Verwendung von Karten, Navigationsinstrumenten und modernen Navigationsgeräten, um genaue Positionen zu bestimmen, Kurse zu planen und die Flugroute zu überwachen. Die Piloten lernen, verschiedene Arten von Luftfahrtkarten zu interpretieren, Navigationspunkte zu identifizieren und die Auswirkungen von Wind und Wetter auf die Flugplanung zu berücksichtigen.
Zudem werden grundlegende Fähigkeiten im Umgang mit Funknavigationssystemen und elektronischen Flugcomputern vermittelt. Die Navigation ist entscheidend für die Sicherheit und Effizienz eines Fluges, da sie es dem Piloten ermöglicht, sich in unterschiedlichen Lufträumen zu orientieren, Flugpläne anzupassen und potenzielle Gefahren zu erkennen und zu vermeiden.
Lektüren & Prüfungsfragen
Motorflug
Kompakt – Winfried Kassera
(Nicht voll ausführlich, aber das perfekte
Nachschlagewerk, wenn man etwas sucht)